Medizinische Versorgungszentren - Fluch oder Segen?
Seit 2004 sind Medizinische Versorgungszentren kurz MVZ als Organisationsform im Sozialgesetzbuch V §95 verankert. Verbunden ist damit die Idee einer fachübergreifenden Zusammenarbeit und koordinierten Behandlung aus einer Hand . ÄrztInnen – aus den Fachbereichen Allgemeinmedizin, Innere, Chirurgie bis hin zur Gynäkologie und Zahnmedizin – können unter einem Dach zusammen arbeiten. Selbst Kooperationen von Apotheken und Physiotherapiepraxen mit einem MVZ sind möglich .
Immer mehr kritische Stimmen warnen indes vor einer Kommerzialisierung der Versorgung. Wenn hinter den MVZ Konzerne oder Versicherungsträger stehen, kann dies zu Interessenskonflikten führen. 37 Prozent aller MVZ sind derzeit in Trägerschaft von Krankenhäusern.
Wir wollen mit ExpertInnen diskutieren, ob MVZ neue Perspektiven für eine integrierte Versorgung bieten oder eher eine Gefahr für die unabhängige medizinische Versorgung darstellen. Uns interessiert, wie MVZ konzipiert sein müssen, die den PatientInnen nützen und nicht schaden. Im Mittelpunkt dabei wird auch die Frage stehen, ob freiberufliche oder angestellte ÄrztInnen ein Gewinn oder Verlust für PatientInnen darstellen.