Pille auf Staatskosten: SPD-Frauen helfen ihren Männern auf die Sprünge

Zu der Bekanntgabe, dass die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) auf dem Landesparteitag der NRW-SPD die Pille auf Staatskosten fordern will, erklärt Barbara Steffens MdL, frauen- und gesundheitspolitische Sprecherin:


"Wir freuen uns sehr, dass die ASF einen entsprechenden Antrag für den NRW-SPD Parteitag formuliert hat. Es wäre wunderbar, wenn sie über die NRW-SPD der Bundesregierung auf die Sprünge hilft, um endlich für Frauen mit geringem Einkommen die Pille auf Staatskosten einzuführen. Denn dies fordert der Arbeitskreis Frauen in Not, zusammen mit uns Grünen im Landtag, seit Jahren. Abgesehen von einzelnen Erfolgen auf kommunaler Ebene sind unsere Bemühungen auf Landes- und Bundesebene bisher gescheitert. Eine SPD-Unterstützung wäre ein Schritt in die richtige Richtung.


Frauen mit geringem Einkommen werden häufig von der Gesellschaft stigmatisiert, wenn sie ungeplant schwanger werden. Dass viele Frauen durch die strengen Hartz-IV Regelsätze und nicht vorhandene Mindestlöhne oder während der Ausbildung schlichtweg kein Geld für Verhütungsmittel haben, wurde gleichzeitig verschwiegen. Wichtig ist nicht nur, dass die Pille finanziert wird, sondern dass auch andere, verträglichere Verhütungsmittel kostenlos bereitgestellt werden.


Momentan stehen jeder Hartz-IV Empfängerin 13,88 Euro monatlich für die Gesundheitspflege zu. Durchschnittlich muss eine Frau, die eine Schwangerschaft vermeiden will, monatlich zehn bis fünfzehn Euro aufwenden. Dieser Betrag entspricht den durchschnittlichen Verhütungsmittelkosten inklusive der Rezeptgebühr. Dadurch stehen Frauen im Krankheitsfall vor der Wahl, entweder Verhütungsmittel zu kaufen oder die Zuzahlungen für notwendige Medikamente zu leisten."