Equal Pay Day am 26.3.2010: Frauen verdienen einen gerechten Lohn!

Frauen verdienen in Deutschland noch immer 23 Prozent weniger als ihre Kollegen. Bei Sondervergütungen verdienen Frauen sogar 36 Prozent weniger. Damit ist die Bundesrepublik eines der Schlusslichter in der Europäischen Union. Anlässlich des morgigen Equal-Pay-Days erklärt Barbara Steffens MdL, frauenpolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende:


"Dieses Land leistet sich eine skandalöse Lohnungerechtigkeit, die von Schwarz-Gelb  im Bund schulterzuckend gebilligt wird. Die neue Bundesfamilienministerin steht genau so konzeptlos da, wie viele ihrer schwarzen Vorgängerinnen und Vorgänger. Dabei wurde schon in den römischen Verträgen zur europäischen Einigung vor mehr als fünfzig Jahren die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern festgeschrieben.


Eine starke, gesetzliche Unterstützung der Frauen ist daher zwingend notwendig. Wir brauchen einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn und ein Gleichstellungsgesetz, das auch die Privatwirtschaft zu mehr Gerechtigkeit zwingt. Die Deutsche Telekom geht mit ihrer Frauenquote einen ersten Schritt in diese Richtung. Denn Frauen müssen nicht nur in höhere Gehaltsklassen vorrücken, sondern auch in Aufsichtsräten, Vorständen und Führungspositionen gleichberechtigt vertreten sein."


Daniela Schneckenburger, Vorsitzende der NRW Grünen, ergänzt: "Hat es eine Frau dann doch in eine Führungsposition geschafft, bedeutet dies nicht automatisch, dass sie für die gleiche Arbeit auch den gleichen Lohn wie ihre männlichen Kollegen bekommt. Weibliche Führungskräfte verdienen brutto im Durchschnitt 1.350 Euro weniger. Wir brauchen klare gesetzliche Regelungen für die Privatwirtschaft, damit Frauen dasselbe Entgelt bekommen wie Männer – egal in welcher Gehaltsklasse."


Um auf das drastische Lohngefälle aufmerksam zu machen, rufen viele Verbände für Freitag, 26. März, zum dritten Equal-Pay-Day auf. Er markiert symbolisch den Tag, bis zu dem eine Frau arbeiten müsste, um das gleiche Gehalt eines männlichen Kollegen aus dem Vorjahr zu erzielen.