Beschneidung von Mädchen: Aktionstag "Null Toleranz bei weiblicher Beschneidung"
Anlässlich des Internationalen Aktionstages "Null Toleranz bei weiblicher Beschneidung" findet morgen eine Veranstaltung des "Runden Tisches NRW gegen Beschneidung von Mädchen" im Landtag statt. Dazu erklären Barbara Steffens MdL, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, und Daniela Schneckenburger, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen NRW: "Wir freuen uns, dass das Thema jetzt im Landtag mit einer ganztägigen Veranstaltung die nötige Aufmerksamkeit erhält. Aber es reicht nicht, die Türen des Landtages zu öffnen und Informationenbroschüren herzustellen. Es muss für die betroffenen Frauen und bedrohten Mädchen auch tatsächlich etwas getan werden."
Barbara Steffens MdL: "Nach Auskunft des Schulministeriums sind mehr als 1.200 Schülerinnen in NRW gefährdet, da sie aus Ländern kommen, in denen die weibliche Genitalverstümmelung noch praktiziert wird. Die Sensibilisierung der Lehrerinnen und Lehrer ist nur eine der notwendigen Maßnahmen. Die andere ist, nach schwedischem Vorbild in den Communities nach dem Prinzip "Migrantinnen beraten Migrantinnen" aufzuklären und diese kultursensible Beratung muss vom Land zusätzlich finanziert werden."
Daniela Schneckenburger ergänzt: "Es gibt auch Handlungsbedarf in Richtung Bundesebene. Das Land NRW muss sich dafür einsetzen, dass drohende Genitalverstümmelung als Asylgrund generelle Anerkennung findet und ein Abschiebeverbot für Mädchen aus der Risikogruppe gilt."