Gesundheit von Frauen
Medizinische Forschung und gesundheitliche Versorgung orientieren sich leider immer noch überwiegend an männlichen Normen. Geschlechtsspezifische Besonderheiten von Gesundheit und Gesundheitshandeln bleiben dabei weitgehend unberücksichtigt. Eine Berücksichtigung der unterschiedlichen Lebenslagen von Frauen und Männern muss zukünftig grundsätzlich zur Genehmigungsvoraussetzung für öffentlich geförderte gesundheitswissenschaftliche Forschungsvorhaben werden. Wir setzen uns dafür ein, dass in die Aus- und Weiterbildung aller Gesundheitsberufe verstärkt Wissen um geschlechtsspezifische Unterschiede von Gesundheit und Krankheit einfließen. Kulturelle Unterschiede müssen stärker als bisher im Gesundheitswesen wahrgenommen werden. Deshalb unterstützen wir eine umfassende Einbindung von Therapeutinnen und Therapeuten mit interkulturellen Kompetenzen in die gesundheitliche Versorgung.
Klar ist auch, dass sich Frauen und Männer ebenfalls bezüglich der Ursachen und Verläufe von Suchterkrankungen unterscheiden. Trotzdem hat Schwarz-Gelb bei der Weiterentwicklung der geschlechtsbezogenen Arbeit mit Frauen in der Suchtprävention und in den Suchthilfeeinrichtungen Unterstützungsstrukturen abgeschafft und wertvolle Vernetzungsarbeit lahmgelegt. Hier werden wir Lücken schließen und die Angebote verbessern.
Frauen sind in aller Regel gut über ihren Körper informiert und wollen gemeinsam mit den Behandelnden Entscheidungen über ihre Gesundheit treffen. Dazu brauchen sie ausreichende und unabhängige Informationen, auch über medizinische Unsicherheiten und Risiken von Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. Medizinische Informationen und Beratungsangebote müssen so aufbereitet sein, dass Schaden und Nutzen abwägbar sind. Das haben wir bei der gegenwärtigen Diskussion um die HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs sehr deutlich gemacht. Wir setzen uns verstärkt für die Rechte auf "informierte Entscheidung" von Frauen ein und werden nicht zuletzt deshalb die ehemals vorbildlichen Angebote der "Koordinationsstelle Frauen und Gesundheit NRW" wieder zur Verfügung stellen.
(aus dem grünen Zukunftsplan 2010, Landtagswahlprogramm)
Gesundheit von Frauen
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